Teppich für Hunde und Katzen: Tipps vom Profi
Wenn Du wie ich mit Hund und Katze (oder auch nur einem davon) in einem Haushalt wohnst, dann stellt Dich der Teppichkauf vor eine besondere Herausforderung. Ich bin immer vollkommen entsetzt, wenn ich sehe, dass in diesen Wohnungseinrichtungs-Sendungen im Fernsehen wunderschöne weiße Teppiche für die Bewohner ausgelegt werden, während in der Tür schon ein leicht sabbernder Boxer oder Bernhardiner darauf wartet, das gute Stück in Beschlag zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis
Welcher Teppich ist für Hunde und Katzen geeignet?
Falls Du schon länger mit einem Vierbeiner Deine Wohnung teilst, dann brauche ich Dir sicher nicht zu sagen, dass Du wenn möglich auf zu helle und empfindliche Farben verzichten solltest. Die meisten Outlet-Teppiche, die man angeboten bekommt, punkten mit gedeckten Farben oder Mustern, auf denen man nicht gleich jeden Fleck erkennt. Außerdem sind sie leicht zu reinigen und strapazierfähig. Auch wenn ich es gern natürlich und kuschelig mag, greife ich beim Kauf doch lieber zu einem flachgewebten Teppich aus Kunstfasern. Aus dem lassen sich Haare, Schmutz und andere unappetitliche Sachen einfach leichter entfernen. Gute Erfahrungen habe ich mit meinem Sisalteppich in der Küche gemacht. Diesen pflegeleichten Teppich haben wir damals aus der Not heraus angeschafft, weil unser alter Hund immer auf den Fliesen ausgerutscht ist. Ein einfacher Weg, um rutschige Fliesen hundefreundlicher zu machen.
Welcher Teppich bei Katzen?
- Auf zu helle und empfindliche Farben verzichten
- Flachgewebte Teppiche aus Kunstfasern lassen sich gut reinigen
- Kuschelplätze können mit kleinen (waschbaren) Hochflorteppichen ausgelegt werden
Welcher Teppich für Hunde?
- Auf zu helle und empfindliche Farben verzichten
- Gedeckte Farben und Muster wählen
- Flachgewebte Teppiche aus Kunstfasern oder Sisal
Ungeeignete Teppiche für Haustiere
Wir hatten einmal einen weichen, weißen Flokati im Wohnzimmer, der richtig langhaarig und wirklich schön anzusehen war. Leider fand unsere graue Katze den auch toll. Sie fühlte sich darauf richtig wohl und hatte absolut keine Lust, in ihrem Körbchen zu schlafen. Schon nach kurzer Zeit war der Teppich grau, voller Haare und ziemlich verfilzt. Wir haben ihn dann professionell reinigen lassen. Für das Geld könnte man eine Menge Katzenfutter kaufen, mussten wir feststellen. Jetzt liegt der Flokati im Gästezimmer, wo die Katzen im Allgemeinen keinen Zutritt haben.
Katzen- & Hundehaare oder Flecken aus dem Teppich entfernen: Tipps & Hausmittel
Wenn Du den richtigen Teppich für Haustierbesitzer gekauft hast und nicht zu lange wartest, dann reicht es meist, wenn Du Deine Teppiche regelmäßig absaugst. Falls Du damit nicht alle Haare wegbekommst, dann greife zur Fusselrolle. Wenn Dir das zu mühselig ist, dann versuche es doch einmal mit Malerkrepp. Da bleiben die Tierhaare auch gut dran hängen. Ein anderes Hausmittel sind angefeuchtete Gummihandschuhe. Damit fährst Du über die "behaarten" Stellen, und die meisten der Haare sollten am Handschuh hängen bleiben. Was tut man nicht alles für seinen Liebling!
Schmutzflecken und unappetitliche Hinterlassenschaften kannst Du mit den bekannten Hausmitteln wie Mineralwasser, Salz, Backpulver, Waschpulver oder Rasierschaum zu Leibe rücken (siehe „Oh Schreck, ein Fleck“). Haben Hund oder Katze mal ihre gute Kinderstube vergessen und auf den Teppich gepinkelt, dann solltest Du schnell reagieren und zuerst einmal die Feuchtigkeit mit einem Küchenkrepp vollständig aufnehmen. Dann füllst Du einen Eimer mit warmem Wasser, Spüli und etwas Waschpulver. Damit reibst Du den Fleck ein und saugst das Ganze immer wieder auf. Das machst Du solange, bis Du der Meinung bist, dass Du alles entfernt hast. Um den Uringeruch restlos zu entfernen, wäschst Du die Stelle dann noch mit einem Gemisch aus Wasser und Essig aus. Mit etwas Glück sollte das klappen.
Katzen- oder Hundeurin aus Teppich entfernen: So geht's
Manchmal ist man einfach nicht schnell genug, war im Urlaub oder auf der Arbeit. Und wenn Du dann nach Haus kommst, ist die Bescherung schon eingetrocknet, aber noch gut erkennbar und vielleicht nicht zu überriechen. Jetzt musst Du Dir etwas mehr Arbeit machen, wenn Du das Malheur beseitigen willst. Zuerst wird der Fleck großzügig mit Wasser und Spüli eingeweicht. Erschrick nicht, meist fängt es dann noch stärker an zu riechen. Dann gehst Du wie schon beschrieben vor. Um hässliche Ränder zu vermeiden, macht es Sinn, den ganzen Teppich anschließend mit einem Hausmittel einmal komplett zu reinigen.
Haustier-Teppichreiniger selber machen
Weil viele der im Handel angebotenen Teppichreiniger nicht besonders zuträglich für die Gesundheit Deiner Vierbeiner sind, kannst Du Dir einen unbedenklichen Teppichreiniger selber zusammenstellen. Vermische Natron und Speisestärke zu gleichen Teilen und streue das Gemisch auf dem Teppich aus. Dann füllst Du in eine Sprühflasche eine Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis eins zu drei. Damit besprühst Du das ausgebrachte Pulver und reibst es anschließend vorsichtig mit einer weichen Bürste ein. Ist alles getrocknet, kannst Du den Teppich wie gewohnt absaugen. Danach sollte er im alten Glanz erstrahlen, ohne dass Du Dir Sorgen um Deine Tiere machen musst.
Ist es nicht einfacher, alle Teppiche aus der Wohnung zu verbannen?
Falls Du jetzt zu diesem Ergebnis gekommen sein solltest, dann will ich mich entschuldigen, dass ich Dir als Haustierbesitzer so viele mögliche Probleme aufgezeigt habe. Natürlich müssen weder Hund noch Katze den Teppich mit irgendwelchen Hinterlassenschaften verzieren. Die Tipps waren nur für den Fall der Fälle gedacht. Im Übrigen geht es den Haustieren genau wie uns Menschen, sie finden einen Fußboden mit einem weichen Belag einfach angenehmer. Das gilt für Hunde, Katzen, Meerschweinchen und alle anderen tierischen Mitbewohner. Mit einem strapazierfähigen Flachgewebe- oder einem Sisal-Teppich kannst Du kaum etwas falsch machen. Der fühlt sich unter den Pfoten viel besser an als glatte Fliesen oder Laminat. Solche Teppiche überstehen es sogar, wenn sie einmal als Katzbaum-Ersatz für die Katze herhalten müssen. Du siehst, es bringt für alle Bewohner Vorteile, wenn Du weiterhin auf einen weichen Bodenbelag setzt. Obendrein kannst Du es ja mit der Methode versuchen, die bei unserer Familie angewendet wird. Wenn wir als Hundehalter und Katzenbesitzer die allseits bekannten Würgegeräusche von Hund oder Katze hören, schreien wir im Chor: "Nicht auf den Teppich!" Manchmal hilft es.